- Statistisches Informationssystem Bildung

Prognose der Schülerentwicklung für Thüringen

Eine wichtige Aufgabe der Bildungspolitik ist die sachgerechte Einschätzung und Evaluierung der Schülerzahlen für die kommenden Jahre. Nur dadurch kann es gelingen, einen bedarfsorientierten Unterricht an den Schulen zu gewährleisten und hohe Ausfallzeiten zu vermeiden. Auch im Freistaat Thüringen werden zu diesem Zweck Prognosen erstellt. Basis dieser Prognosen sind vorwiegend Daten zu Geburtenzahlen, zur Migration und zu wirtschaftlichen Perspektiven im Bundesland. Die aktuellen Prognosen reichen bis in die 2030er-Jahre hinein und die Statistiken vermitteln zur Entwicklung der Schülerinnen und Schüler einen Überblick und Orientierungsrahmen.

Zum Thema

Anstieg der Schülerzahlen bis Mitte der 2020er-Jahre, danach deutlicher Rückgang bis 2036

Für den Freistaat Thüringen prognostizieren die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler einen weiteren Anstieg der Schülerzahlen bis zum Schuljahr 2026/27. Nach diesem Höhepunkt sei wieder ein Rückgang der Schülerzahlen zu erwarten, der dazu führt, dass die aktuellen Schülerzahlen vom Schuljahr 2021/22 in zehn Jahren wieder unterschritten sein würden. Bis 2036 wird ein deutlicher Rückgang der Schülerzahlen erwartet. Den Vorausberechnungen zufolge würden statt 249.252 Schülerinnen und Schüler, die im Schuljahr 2021/22 an den Thüringer Schulen angemeldet waren, nur noch 234.787 Schülerinnen und Schüler im Schuljahr 2035/36 die Schulen im Freistaat besuchen.

Diagramm Schülerprognose (ABS + BBS)

Schuljahre 2021/22 bis 2035/36

Das Diagramm zeigt für jedes Schuljahr eine Säule an, die die prognostizierte Anzahl der Schüler angibt.
Das Diagramm zeigt für jedes Schuljahr eine Säule an, die die prognostizierte Anzahl der Schüler angibt.

Prognose der Schülerentwicklung nach Prognosejahr und Schulart

Überdies wurden die Prognosen für die kommenden Schülerzahlen auf die einzelnen Schularten aufgeschlüsselt. Die Informationen stehen im Statistischen Informationssystem Bildung für die Öffentlichkeit im Internet zur Verfügung. So sei vom Schuljahr 2021/22 bis zum Schuljahr 2035/36 an den Grundschulen ein Rückgang von 68.939 auf 56.899 Schülerinnen und Schüler zu erwarten. Bei den Regelschulen belaufe sich der Rückgang von 45.306 auf 41.892 Lernende.

Die 24.626 Schülerinnen und Schüler der Gemeinschaftsschulen reduzieren sich auf 24.412, während von den 48.693 Gymnasiastinnen und Gymnasiasten nur noch 47.364 auf der Schulbank Platz nehmen. Bei Gesamtschulen und sonstige Schulen würden die Schülerzahlen von 5.791 auf 5.546 gesenkt werden, während Förderschulen statt 6.731 Schülerinnen und Schüler nur noch 6.021 aufnehmen würden. An den berufsbildenden Schulen würden die Schülerzahlen hingegen steigen, und zwar von derzeit 49.164 auf 52.653.

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Im bundesdeutschen Ländervergleich zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen den ostdeutschen und den westdeutschen Flächenstaaten. Während Expertinnen und Experten in den westdeutschen Flächenstaaten einen deutlichen Anstieg der Schülerzahlen von 8.497.561 auf 9.402.406 erwarten, sei die Entwicklung in den ostdeutschen Flächenländern von 1.449.946 auf 1.428.697 rückläufig. Die Unterschiede zwischen den einzelnen ostdeutschen Flächenstaaten sind allerdings signifikant. Während etwa die Entwicklung der Schülerzahlen in Brandenburg von 290.676 auf 301.147 ansteigen werde, werde der Rückgang in Sachsen-Anhalt von 243.726 auf 224.700 noch stärker als in Thüringen ausgeprägt sein.

Zum Thema

Grundschule

Den Expertinnen und Experten zufolge reduzieren sich die Schülerzahlen an den Thüringer Grundschulen von derzeit 68.939 auf 56.899 Schülerinnen und Schüler. Damit gehört Thüringen im Bundesvergleich zu den Bundesländern mit den stärksten Rückgängen der Schülerzahlen an Grundschulen.

Regelschule

Den Expertinnen und Experten zufolge reduzieren sich die Schülerzahlen an den Thüringer Regelschulen von derzeit 45.308 auf 41.892 Schülerinnen und Schüler. Damit gehört Thüringen im Bundesvergleich zu den Bundesländern mit den stärksten Rückgängen der Schülerzahlen an den weiterführenden Schulen, die in Deutschland zum Haupt- und Realschulabschluss führen.

Gemeinschaftsschule

Den Expertinnen und Experten zufolge reduzieren sich die Schülerzahlen an den Thüringer Gemeinschaftsschulen von derzeit 24.626 auf 24.412 Schülerinnen und Schüler. Ein Ländervergleich ergibt an dieser Stelle keinen Sinn, weil die Gemeinschaftsschule in der bundesdeutschen Bildungslandschaft ein Thüringer Alleinstellungsmerkmal ist.

Gymnasium

Den Expertinnen und Experten zufolge reduzieren sich die Schülerzahlen an den Thüringer Gymnasien von derzeit 48.693 auf 47.364 Schülerinnen und Schüler. Damit gehört Thüringen im Bundesvergleich zu den Bundesländern mit den stärksten Rückgängen der Schülerzahlen an Gymnasien.

Gesamtschule/sonstige Schulen

Den Expertinnen und Experten zufolge reduzieren sich die Schülerzahlen an den Thüringer Gesamtschulen und sonstigen Schulen von derzeit 5.791 auf 5.564 Schülerinnen und Schüler. Damit gehört Thüringen im Bundesvergleich zu den Bundesländern mit den stärksten Rückgängen der Schülerzahlen an Gesamtschulen.

Förderschule

Den Expertinnen und Experten zufolge reduzieren sich die Schülerzahlen an den Thüringer Förderschulen von derzeit 6.731 auf 6.021 Schülerinnen und Schüler. Damit gehört Thüringen im Bundesvergleich zu den Bundesländern mit den stärksten Rückgängen der Schülerzahlen an Förderschulen.

Berufsbildende Schule

Den Expertinnen und Experten zufolge erhöhen sich die Schülerzahlen an den Thüringer berufsbildenden Schulen von derzeit 49.146 auf 52.653 Schülerinnen und Schüler. In den meisten anderen Bundesländern sind die Wachstumsraten am Schülerbestand höher.

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