Ersatzloser Ausfall des Unterrichts
Die Situation an den Schulen ist mit Blick auf die Ausfallzeiten sowohl an den allgemeinbildenden als auch an den berufsbildenden Schulen besorgniserregend. Die Historie verläuft allerdings in beiden Schulbereichen spezifisch:
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Allgemeinbildende Schulen
Zu Beginn des Schuljahres 2021/22 hatte die Quote der ersatzlos gestrichenen Unterrichtsstunden an allgemeinbildenden Schulen mit 8,1 % einen neuen Höchststand erreicht. Insgesamt waren es 25.602 Unterrichtsstunden gewesen, die auf diese Weise nicht erteilt werden konnten. Der Anstieg des ersatzlosen Ausfalls von Unterricht hatte mit dem Schuljahr 2008/09 eingesetzt. Damals waren es nur 0,9 % aller Unterrichtsstunden gewesen, die ersatzlos ausgefallen waren, was in absoluten Zahlen 2.370 Unterrichtsstunden entsprach.
In dieser Zeit herrschte aufgrund des Überhangs an Lehrerinnen und Lehrern infolge des Einbruchs der Schülerzahlen nach der Wiedervereinigung ein über viele Schuljahre sich erstreckender Einstellungsstopp für neue Lehrkräfte vor. Die Kehrtwende von dieser Politik wurde offenbar nicht rechtzeitig eingeleitet.
Berufsbildende Schulen
Eine andere Entwicklungskurve nahm in Thüringen die Quote der ersatzlos gestrichenen Unterrichtsstunden an berufsbildenden Schulen ein. Sie zeigt eher ein Auf und Ab mit einem Höhepunkt im Schuljahr 2001/02 bei 9.518 ausgefallenen Stunden und einer Ausfallquote von 11,6 %. Daraufhin gelang es, die Ausfallquote auf 4,5 % im Schuljahr 2013/14 mit insgesamt 2.002 ausgefallenen Unterrichtsstunden zu senken.
Mit 8,6 % im Schuljahr 2019/20 wurde vorläufig ein neuer Höchstwert von 8,6 % bei einer Gesamtzahl von 3.725 ersatzlos ausgefallenen Unterrichtsstunden erreicht. Die Ausfallquote an den berufsbildenden Schulen liegt damit inzwischen auf einem ähnlichen Niveau wie an den allgemeinbildenden Schulen.