- Statistisches Informationssystem Bildung

Absolventinnen und Absolventen in Thüringen

Die im Lehrplan enthaltenen Inhalte bereiten die Schüler seit der Einschulung auf das erfolgreiche Bestehen der einzelnen Schulabschlüsse vor. Mit den bestandenen Prüfungen wird den Absolventinnen und Absolventen der Zugang zum Arbeitsmarkt ermöglicht. Um sich für interessante und attraktive Berufe zu qualifizieren, werden schon früh die Weichen gestellt. Die Abschlussquote der Absolventinnen und Absolventen ist somit eine wichtige Größe, die darüber Auskunft gibt, wie viel Prozent eines Abschlussjahrgangs ihr Bildungsziel erreichen und wie viel Prozent ihre berufliche Laufbahn mit schlechten Voraussetzungen beginnen.

Über diese Kennzahlen wie auch über die Entwicklung der Abschlussquoten pro Abschlussjahrgang in Thüringen informiert das Statistische Informationssystem Bildung. Im Absolventenschuljahr 2019/20 konnten sich von 17.4234 geprüften Schülerinnen und Schülern an den allgemeinbildenden Schulen 16.121 über einen erfolgreichen Abschluss freuen, während 1.302 ihn verfehlten. Dies entsprach einer Abschlussquote von 92,5 %.

An den berufsbildenden Schulen, wo der Wert in Thüringen traditionell unterhalb der allgemeinbildenden Schulen liegt, waren es von 16.046 Auszubildenden immer noch 14.107, die ihr Bildungsziel erreichten, während 1.939 den Anforderungen nicht gewachsen waren. Hier lag die Abschlussquote bei 87,9 %. Somit wurden insgesamt 33.469 Absolventinnen und Absolventen geprüft, von denen 30.228 erfolgreich waren und 3.241 nicht bestanden. Die Gesamtquote der erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen lag in Thüringen im Schuljahr 2019/20 bei 90,3 %.

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Die Entwicklung der Absolventinnen und Absolventen der letzten Jahre

Ein Blick auf die Entwicklung der Abschlussquoten an den Thüringer Schulen seit der Wiedervereinigung zeigt, dass sich die Situation an den Thüringer Schulen nach einem Zwischentief in den späten 1990er Jahren bis zum Jahrtausendwechsel wieder stabilisiert hat. Der Tiefpunkt war im Schuljahr 2000/01 mit einer Abschlussquote von nur 85 % erreicht, wobei in dieser Statistik die Prüfungsergebnisse der allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen zusammengefasst sind.

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Hinzu kommt, dass sich im letzten Erfassungsjahr noch einmal ein deutlicher Aufschwung zeigte, denn bei einer ähnlichen Anzahl an Prüflingen sank die Zahl derjenigen Absolventinnen und Absolventen, die ihr Bildungsziel verfehlten, von 4.166 im Schuljahr 2017/18 bzw. 4.021 im Schuljahr 2018/19 auf 3.241 im Schuljahr 2019/20.

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Absolventinnen und Absolventen nach Abschlussarten an allgemeinbildenden Schulen

Im Schuljahr 2019/20 legten 17.423 Absolventinnen und Absolventen ihre Prüfungen ab. 5.709 Schülerinnen und Schüler erhielten das Abitur, 7.890 die mittlere Reife und 2.522 den Hauptschulabschluss. Dies entspricht einer Quote von 32,8 % Absolventinnen und Absolventen mit Abitur, 45,3 % mit mittlerer Reife und 14,5 % mit Hauptschulabschluss. 1.302 Schülerinnen und Schüler gingen ohne Hauptschulabschluss von der Schule ab, was einer Quote von 7,5 % entspricht.

Abgefedert wurde diese Entwicklung durch die zusätzlichen Bildungsgänge Lernförderung und individuelle Lebensbewältigung, die an Förderschulen angeboten werden. Von den 1.302 Abgängerinnen und Abgängern erhielten 247 ihr Zertifikat im Bereich der Lernförderung und 232 im Bereich individueller Lebensbewältigung. Erfreulich ist, dass die Quote der Abgängerinnen und Abgänger, die im Schuljahr 2000/01 noch bei 10 % gelegen hatte, in den letzten Jahren kontinuierlich gesenkt werden konnte.

Absolventinnen und Absolventen an berufsbildenden Schulen

Das Bildungssystem in Thüringen ermöglicht es seinen Auszubildenden an den berufsbildenden Schulen, neben dem Erwerb ihrer Berufsschulabschlüsse ihre allgemeinen schulischen Abschlüsse nachzuholen. Von dieser Möglichkeit machten im Schuljahr 2019/20 640 Schülerinnen und Schüler Gebrauch, die an der Berufsschule zusätzlich ihren Hauptschulabschluss erwarben. 815 Auszubildende erlangten zusätzlich den Realschulabschluss, 1.314 die Fachhochschulreife und 849 die allgemeine Hochschulreife. 14.107 Absolventinnen und Absolventen erreichten ihre berufsbezogenen Schulabschlüsse, während 1.939 das Bildungsziel verfehlten, was einer Abschlussquote von 87,9 % entsprach.

Die Abschlussquote an den berufsbildenden Schulen hat sich in den letzten Jahren im Freistaat Thüringen erheblich verbessert. Während noch im Schuljahr 2000/01 17,5 % ohne Abschluss die Berufsschule verließ, liegt dieser Wert im Schuljahr 2019/20 nur noch bei 12,1 %. Schüler ohne Abschluss werden auch als Abgänger bezeichnet. Auch im Dreijahreszeitraum verläuft die Entwicklung positiv, denn in den Schuljahren 2016/17, 2017/18 und 2018/19 lag die Quote der Abgängerinnen und Abgänger noch bei 16,1 %, 15,3 % und 14,8 %. Es ist festzustellen, dass die Quote im Schuljahr 2019/20 bei den männlichen Abgängern mit 15,6% fast doppelt so hoch ist wie bei den weiblichen Abgängerinnen mit 8,3 %.

Diagramm Absolventen nach Abschlussart (ABS)

Abgangsjahr 2020

Die einzelnen Segmente des Kreisdiagramms zeigen die Anzahl der Absolventen nach Abschlussart an.
Die einzelnen Segmente des Kreisdiagramms zeigen die Anzahl der Absolventen nach Abschlussart an.

Schulabschlüsse der Absolventinnen und Absolventen

Die Prüfungen 2019/20 bezogen sich wie in jedem Schuljahr auf den Hauptschulabschluss, die mittlere Reife, die besondere Leistungsfeststellung nach der 10. Klasse an Gymnasien und das Abitur. Von den 17.423 Schülerinnen und Schülern, die vor der Prüfungssituation standen, erreichten 2.522 den Hauptschulabschluss, 7.890 den Realschulabschluss und 5.709 die allgemeine Hochschulreife. Dadurch erhielten 14,5 % aller Absolventinnen und Absolventen den Hauptschulabschluss, 45,3 % den Realschulabschluss und 32,8 % das Abitur, während 7,5 % aller Prüflinge ohne Abschluss von der Schule abgingen.

Gemessen an der Entwicklung der Prüfungsergebnisse an den Schulen im Freistaat Thüringen seit der Wiedervereinigung zeigt sich zunächst, dass der Hauptschulabschluss immer weniger als alleiniges Bildungsziel angestrebt wird. Hier sanken die Zahlen von 25,3 % der Schülerinnen und Schüler mit Hauptschulabschluss im Schuljahr 1992/93 auf 14,5 % im Schuljahr 2019/20.

Das Abitur hingegen erreichten wesentlich mehr Absolventinnen und Absolventen. Hier stieg die Quote der Abiturientinnen und Abiturienten von 16,6 % im Schuljahr 1991/92 auf 32,8 % im Schuljahr 2019/20.

Entsprechend den Jahrgangsstärken in den einzelnen Schularten, die sich aus den unterschiedlichen Geburtenstärken der Bevölkerung ergibt und den unterschiedlichen Schulbesuchsdauern bezüglich der verschiedenen Abschlussarten, kommt es zu Schwankungen bei den Quoten je Abschluss.

Im Schuljahr 2008/09 gelang 42,1 % aller Schülerinnen und Schüler der Erwerb der allgemeinen Hochschulreife, während 38,3 % aller Absolventinnen und Absolventen die mittlere Reife und nur 12,3 % den Hauptschulabschluss erhielten. Die Anzahl der Schülerinnen und Schüler ohne Abschluss lag bei 7,2 %. Gegenwärtig liegt die Quote den Erwerb der allgemeinen Hochschulreife niedriger und die Quote für die mittlere Reife niedriger als damals.

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